am Montag, 6. November 2023, um 19 Uhr
in Berlin
Das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus konzentrierte sich nach 1945 zunächst auf die Shoah. Andere Opfergruppen, wie beispielsweise schwule Männer, wurden in der BRD sogar lange weiter strafrechtlich verfolgt. Die offizielle Anerkennung schwuler NS-Opfer erfolgte erst vor wenigen Jahren. In diesem Jahr stellte der Deutsche Bundestag zum ersten Mal Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer geschlechtlichen Identität verfolgt wurden, in den Mittelpunkt seiner Gedenkstunde an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar.
Das Gedenken und Erinnern an queere NS-Opfer hat mit dem an andere Opfergruppen eines gemeinsam: Es musste von Überlebenden, ihren Nachkommen und ihren Verbündeten erkämpft werden. Doch auch innerhalb der queeren Szene gibt es Anerkennungskämpfe. So wurde lange um das offizielle Gedenken an die lesbischen Opfer des Nationalsozialismus gerungen. Die Forschung zur Verfolgung von transgeschlechtlichen Menschen steht erst am Anfang.
Gemeinsam mit unseren Gästen möchten wir uns über das Gedenken an die verschiedenen queeren Verfolgtengruppen austauschen. Vor welchen Herausforderungen sah sich das Gedenken an queere Opfer gestellt, und wie wird heute an sie erinnert? Welche Parallelen und Unterschiede gibt es in Bezug auf die Erinnerung an die Shoah? Und was können wir tun, um die Erinnerung an queere Verfolgte präsenter zu machen und sie mit der Erinnerung an jüdische Verfolgte und andere Opfergruppen zu verbinden?
Dr. Corinna Tomberger
Kunst- und Sozialwissenschaftlerin
Naemi Eifler
Sozialarbeiter*in und Antidiskriminierungstrainer*in
Dr. Bodie A. Ashton
Universität Erfurt
Tatjana Volpert
BildungsBausteine e. V.
aquarium am Südblock | Skalitzer Str. 6 | 10999 Berlin
Wir freuen uns über Anmeldungen unter: lisa.wildenhain[at]bildungsbausteine.org
Eine spontane Teilnahme ist dennoch möglich.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projekts „Bewegte Vielfalt in Berlin“ statt.